Kochen wie im Wilden Westen - der Dutch Oven im Einsatz

Was die Cowboys im Wilden Westen zur Zubereitung leckerer Eintöpfe nutzten, feiert derzeit ein grandioses Comeback: Die Rede ist vom Dutch Oven. Diese dickwandigen Töpfe aus Gusseisen eignen sich nicht nur zum Kochen von Suppen und Schmorgerichten, denn in den Dutch Oven gelingen auch Brote und Kuchen hervorragend. Da ist es nicht überraschend, dass mit dem zunehmenden Trend des Outdoor Cooking auch die Fangemeinde des vielseitigen Gusstopfes wächst. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum beliebten Dutch Oven.

Outdoor Cooking oder Back to Basics

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff Outdoor Cooking nichts anderes als das Kochen unter freiem Himmel und doch verbirgt sich dahinter mehr als nur eine einfache Campingküche. In einer Generation, in der im Supermarkt ganze Gerichte fertig abgepackt erworben werden können, wird diese ursprüngliche Zubereitung des Essens zu einem ganz besonderen Lebensgefühl. Seit jeher sind wir Menschen fasziniert vom Kochen über offenem Feuer und der gusseiserne Dutch Oven lässt diese erlebnisreiche Tradition wieder aufleben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der massive Grilltopf immer öfter in heimischen Gärten oder auf Campingplätzen zum Einsatz kommt.

Die Geschichte des „Dopfs“

Der Dutch Oven, auf Deutsch „holländischer Ofen“, stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Dort war die Gusseisenproduktion im 18. Jahrhundert schon sehr fortschrittlich und das Material aufgrund seiner guten Wärmespeicherung sehr beliebt für die Herstellung von Kochgefäßen. Zudem konnte sich nahezu jeder die Zubereitung über offenem Feuer mit einem solchen Gusstopf leisten.

Der Eisenfabrikant Abraham Darby I. brachte diese Töpfe um etwa 1704 mit nach England und setzte sie nach holländischem Vorbild um. Der Dutch Oven, kurz DO oder auch „Dopf“ genannt, wurde so während der Kolonialisierung durch die Engländer und Holländer in der gesamten Welt verbreitet. Holländische Siedler brachten den Topf beispielsweise mit nach Südafrika, wo er Potjie heißt und zur Zubereitung des typischen Eintopfgerichtes Potjiekos genutzt wird.

Seinen Einzug in die USA hielt der Gusstopf ebenfalls durch europäische Siedler, die das praktische Kochgeschirr aufgrund seiner Vielseitigkeit sehr zu schätzen wussten und als Ersatz für einen Backofen nutzten. In den USA wird der Dutch Oven auch als Camp Oven oder Chuck Wagon Oven bezeichnet. Auf einem Chuck Wagon, dem typischen Planwagen amerikanischer Siedler und Cowboys, fand der DO mühelos Platz.

Der deutsche Hersteller Petromax prägte für seine Dutch Oven außerdem den Begriff Feuertopf.

Was den Dutch Oven so erfolgreich macht

Traditionell besitzt der Dutch Oven einen Deckel, der nicht nur die Hitze länger im Topf hält, sondern auch das darin befindliche Essen vor Verunreinigungen schützt. Meist ist der Rand etwas hochgezogen, um den Deckel mit Kohle oder Briketts belegen zu können. Dadurch werden die Gerichte im Topf bei einer gleichmäßigen Hitzeverteilung mit Ober- und Unterhitze zubereitet.

Je nach Anbieter sind die Dutch Oven mit oder ohne Füße erhältlich. Beide Varianten sind dafür konzipiert, direkt ins Feuer über glühende Kohlen gestellt zu werden, wobei ein Dutch Oven mit Füßen einen besseren Stand beweist. Dafür ist nur ein Dutch Oven ohne Füße auch für den Einsatz auf dem Küchenherd geeignet. Die meisten Modelle besitzen zudem einen Henkel, um den Grilltopf ganz klassisch an einem Dreibein über dem Lagerfeuer nutzen zu können.

Vor der ersten Nutzung wird der Dutch Oven gesäubert und anschließend eingebrannt. Dadurch entsteht eine schützende Patina, die das Anbrennen Ihrer Zutaten verhindert. Die in unserem Grill-Shop erhältlichen Dutch Oven von Camp Chef und Petromax sind bereits eingebrannt und damit sofort nach dem Kauf einsatzbereit.

Blog Kochen wie im Wilden Westen - der Dutch Oven im Einsatz

Altbewährte Verwendung des Feuertopfes ft3-t von Petromax an einem Dreibein über einem offenen Lagerfeuer

Backen, Braten, Kochen, Schmoren – vom Eintopf über klassisches Schichtfleisch bis hin zu Broten und süßen Speisen wie Pfannkuchen sind bei der Zubereitung der Gerichte keine Grenzen gesetzt. Für Letztere nutzen Sie einfach den Deckel des DO als Grillplatte. Auch Aufläufe und herzhafte Schmorgerichte gelingen im Dopf ausgezeichnet.

Die Pflege des vielseitigen Topfes ist dabei denkbar einfach: Nach der Nutzung wird er kurz in warmem Wasser eingeweicht und die Essensreste werden mit einem Holzspatel entfernt. Wichtig ist, dass Sie kein Spülmittel verwenden, um die wertvolle Patina nicht zu zerstören und einen seifigen Geschmack beim nächsten Grillen zu vermeiden. Lassen Sie den Dutch Oven gut trocknen und reiben Sie ihn ggf. mit Sonnenblumenöl ein. Alternativ empfehlen wir Ihnen das praktische Barbecue Spray von Don Marco´s Barbecue, mit dem Sie das Geschirr nur einsprühen müssen. Achten Sie bei der Lagerung des Topfes lediglich darauf, dass genügend Luft an Deckel und Innenraum gelangt, da ansonsten das Öl ranzig werden kann.

Beim Kochen, Backen und Schmoren mit dem Dutch Oven wird je nach Zubereitungsart mit Ober- und Unterhitze gearbeitet. Dabei werden die Grillbriketts entsprechend unter dem Gusstopf sowie auf dem Deckel verteilt.

Richtig grillen mit dem Dutch Oven

In der Regel wird ein Dutch Oven mit Briketts auf dem Grill oder auf einer feuerfesten Platte beheizt. Er kann aber auch an einem Dreibein über ein Holzfeuer gehängt werden. Die Nutzung von Briketts hat den entscheidenden Vorteil, dass diese lange und gleichmäßig Hitze abgeben und sich gut dosieren lassen. So gelten für die unterschiedlichen Zubereitungsarten Kochen, Braten und Backen verschiedene Faustformeln:

Zum Kochen werden die Briketts zu zwei Dritteln unter den Topf und zu einem Drittel auf dem Deckel verteilt. Gerade Eintöpfe und Suppen benötigen mehr Unterhitze. Ganz anders ist das Verhältnis beim Backen, da Brote und Kuchen bei zu viel Unterhitze schnell anbacken. In diesem Fall sollten drei Viertel Briketts auf dem Deckel liegen und nur ein Viertel der Kohlen unter dem Dutch Oven platziert werden. Zum Braten und Schmoren von Fleisch, Geflügel, Quiches und Chili werden die Briketts etwa hälftig verteilt.

Generell gilt beim Grillen mit dem Dutch Oven, dass lieber mit weniger Briketts gestartet wird und später bei Bedarf noch weitere Kohlen hinzugegeben werden, anstatt verbranntes Essen zu riskieren. Da beim Dutch Oven viel mit Oberhitze gearbeitet wird, sollten die Kohlen gleichmäßig verteilt und bei Bedarf gelegentlich umgeschichtet werden, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu garantieren. Bei Schmorgerichten sollten Sie zudem den Deckel ab und zu lüpfen und Flüssigkeiten nachgeben, wenn diese bereits verkocht ist.

Auch zur Zubereitung eines herzhaften Frühstücks kommt der Gusstopf zum Einsatz. In diesem Fall verwenden Sie den Deckel einfach als Pfanne und braten sich leckeren Speck mit Spiegeleiern oder Pancakes.

Worauf muss ich beim Kauf eines DO achten?

Aufgrund der wachsenden Beliebtheit der schwarzen Gusstöpfe gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Herstellern. So werden günstige Dutch Oven-Sets bereits ab etwa 40 Euro angeboten, mit denen Sie sicher auch das ein oder andere Grillvergnügen erleben. Für einen langanhaltenden Grillspaß empfehlen wir Ihnen jedoch auf eine gute Qualität zu achten. Ein ordentlicher Dutch Oven kann bei guter Pflege über Generationen hinweg weitervererbt werden. Beispielsweise erhalten Sie den SDO-12 von Camp Chef, einen soliden mittelgroßen DO, bei uns ab etwa 55 Euro.

Wichtig ist, dass die Wandstärke der Grilltöpfe gleichmäßig dick ist und der Deckel dicht abschließt. Zudem sollte der Henkel stabil und sicher befestigt sein. Die Größe der Dutch Oven wird meist in amerikanischen Zoll angegeben, wobei gängige Durchmesser 10, 12, 14 und 16 Zoll sind. Als grober Richtwert gilt, dass sich ein 10er Topf etwa für einen Zweipersonenhaushalt eignet, wohingegen ein 12er-Topf ideal für eine vierköpfige Familie ist.

Kleinere Dutch Oven wie beispielsweise der Feuertopf ft1 sind eher für Bushcrafter gedacht, die meist allein durch die Wildnis streifen und nicht auf schmackhafte Gerichte aus dem Gusstopf verzichten wollen. Natürlich kann ft1 auch zur Zubereitung von Soßen, Vorspeisen und Desserts genutzt werden.

In unserem Grill-Shop finden Sie hochwertige Dutch Oven von Camp Chef sowie Feuertöpfe von Petromax. Neben passenden Reinigungs- bzw. Pflegemitteln, Deckelhebern, Untersetzern und Tragetaschen für den einfachen Transport, haben wir viele weitere nützliche Zubehörartikel im Sortiment. Mit einem Feuertisch heben Sie den Grilltopf auf eine angenehme Arbeitshöhe und kochen noch dazu mit einem praktischen Windschutz.

Durchdachte Grillsysteme wie beispielsweise das Allround-Talent Atago von Petromax machen die Nutzung Ihres Dutch Oven zu einem ganz besonderen Vergnügen. Im Inneren können Sie entweder ein knisterndes Lagerfeuer entzünden oder die Feuertöpfe von Petromax (bis Größe 9) hineinstellen und mit optimaler Hitzeausbeute kochen.

Für die rustikale Zubereitung über offenem Feuer bietet Petromax ebenfalls das passende Equipment. Puristen werden den Pfannenknecht und den Feueranker lieben, die beide mit nur wenigen Handgriffen jedes Lagerfeuer in eine Kochstelle verwandeln. Wer etwas mehr Platz zur Verfügung hat, wird ein klassisches Dreibein oder auch die Feuerbrücke zu schätzen wissen.

Blog Kochen wie im Wilden Westen - der Dutch Oven im Einsatz

Die Feuerschale Atago und die Feuertöpfe von Petromax bilden die perfekte Symbiose für ein entspanntes Grillvergnügen – in unserem Grill-Shop erhalten Sie den Atago im vorteilhaften Set mit dem Feuertopf ft9-t

Hinweis für Dutch-Oven-Einsteiger: Auch wenn Sie erst anfangen mit dem Dutch Oven zu grillen, werden Sie schnell die zahlreichen Zubehörteile zu schätzen wissen. Für den Anfang genügen neben dem Feuertopf stabile Grillhandschuhe sowie eine Kohlenzange und (falls nicht im Lieferumfang enthalten) ein Deckelheber. Mit dieser Grundausstattung sind Sie bestens gerüstet für die ersten Dutch-Oven-Abenteuer!

Tipps zum richtigen Umgang mit dem Dutch Oven

Vor der ersten Nutzung: Weist Ihr Dutch Oven nach dem Kauf Produktionsrückstände auf, entfernen Sie diese vor dem Benutzen mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Anschließend reiben Sie Topf und Deckel mit Sonnenblumenöl (Olivenöl verbrennt zu schnell) ein und brennen den Dopf etwa eine Stunde auf dem Grill ein, so dass eine schützende Patina entsteht.

Dutch Oven reinigen: Säubern Sie den Dutch Oven ausschließlich mit warmem Wasser. Bei groben Verschmutzungen können Sie einen Holz- oder Plastikschaber zu Hilfe nehmen. Drahtbürsten oder Stahlschwämme zerstören genauso wie Spülmittel die natürliche Patina und sind deshalb tabu.

Richtige Lagerung: Gelangt keine Luft an den Dutch Oven, kann das verwendete Öl ranzig werden. Damit dies nicht passiert ist es wichtig, den Deckel zum Lagern nicht dicht abschließend aufzulegen. Für die benötigte Luftzirkulation reicht ein gefaltetes Blatt Küchenrolle, welches Sie zwischen Deckel und Topf legen.

Erste Hilfe, bei ranzigem Öl: Schmecken die Gerichte aus dem Dopf nicht mehr, ist das Öl ranzig geworden. In diesem Fall müssen Sie die Schutzschicht komplett abwaschen und den Dutch Oven neu einbrennen.

Schädliche Wassereinwirkung: Lassen Sie den Gusstopf nicht im Wasser stehen (auch nicht über Nacht), da sonst auch bei guter Patina Rostgefahr besteht.

Unbedingt vermeiden: Grundsätzlich ist ein Dutch Oven unkaputtbar und wird in vielen Familien sogar an die nächste Generation weitervererbt. Vermeiden Sie jedoch, den leeren Gusstopf ins Feuer zu stellen, da dieser sich verziehen oder sogar brechen könnte. Auch wenn Sie eine große Menge kalter Flüssigkeit in den heißen Grilltopf schütten, besteht die Gefahr, dass dieser bricht.

Seite teilen:

Zurück