Im IQ Haus den Kamin per Smartphone steuern?

Das intelligente Zuhause ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Die großen der Branche von Telekom bis RWE haben die Chancen des Marktes erkannt und bieten seit geraumer Zeit eigene Lösungen an. Spätestens seit der Übernahme des Thermostatherstellers Nest durch Google scheint der Weg zum IQ Haus geebnet. Immer mehr Innovationen in der Haustechnik erobern nach und nach den Markt. Nun folgt auch das archaischste Objekt in der Haustechnik dem Ruf der Vernetzung -  der Kamin.

Smart Home – Wozu eigentlich?

Moderne Häuser sollen vor allem wirtschaftlich sein. Doch neben der Sparsamkeit sind Nachhaltigkeit, Komfort und natürlich die langfristige Nutzbarkeit einer Immobilie entscheidend. Um diesem Anspruch vieler Immobilienbesitzer gerecht zu werden, entwickelt sich ein immer stärker wachsender Markt für das Wohnen mit technischer Unterstützung. Denn es ist kaum möglich, sich als Haus- oder Wohnungseigentümer neben Beruf und Familie den ganzen Tag mit Energieeinsparungen und Nachhaltigkeit zu befassen.

Intelligente Haushaltsprodukte und Techniken zur Automatisierung sind  daher die Lösung für die Anforderungen der Gegenwart. Die Vernetzung elektronischer Geräte vom Thermostat bis zum Rollladen spielt eine immer größer werdende Rolle und ist das zentrale Element, das ein Smart Home auszeichnet. Dabei geht es um das intelligente Zusammenspiel aller im Haus verwendeten Geräte. Ihre Vernetzung und zentrale Steuerung soll helfen, unter der Ausschöpfung aller Möglichkeiten den Energieverbrauch zu senken, Gebäude sicherer zu machen und zusätzlich den Wohnkomfort zu steigern.

Dabei geht es bei einem Smart Home nicht darum, „nur“ einen weiteren digitalen Helfer wie das Smartphone zu etablieren, sondern um intelligente Helfer, die sich ohne Anweisung vollkommen selbständig an die Bedürfnisse des Menschen anpassen. Eine Smart Home Anlage kann vollständig auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen angepasst werden.

Wie funktioniert so ein Smart Home?

Ein Smart Home besteht aus vielen Elementen. Dazu gehören Endgeräte, auch Aktuatoren genannt, Eingabegeräte, Sensoren, ein Gateway sowie die Vernetzung.

Aktuatoren

Zu den Aktuatoren gehören in einem Smart Home Heizkörperventile, Lichtschalter sowie Fernseher, Waschmaschine oder Herd. Sie sind dafür zuständig, eine Funktion „aktiv“ auszuführen wie beispielsweise Wäsche waschen und fungieren somit als Endgerät.

Sensoren

Sensoren werden benötigt, um bestimmte physikalische Größen oder Zustände zu erfassen. Das können Thermometer für die Temperaturmessung sein oder auch Sensoren zur Messung der Raumhelligkeit. Mit ihrer Hilfe kann aber auch erfasst werden, ob Türen oder Fenster geschlossen sind oder wie viele Personen sich in einem Raum befinden.

Eingabegeräte

Zu den Eingabegeräten gehören Touchdisplays, Temperaturregler oder eben das klassische Smartphone und Tablet. Es handelt sich dabei um eine Schnittstelle zwischen Mensch und Smart Home, mit der überprüft werden kann, wie viel Grad Raumtemperatur vorherrschen, wo Lampen im Haus eingeschaltet oder wie viel Strom die Waschmaschine benötigt. Mit Hilfe der Eingabegeräte kann aber auch ein direkter Befehl an das Smart Home gegeben werden.

Gateway

Das Gateway kann man auch als das Herzstück einer Smart Home Anlage bezeichnen. Hier laufen alle Sensordaten ein, auf dessen Grundlage das Gateway, je nachdem wie es programmiert ist, Befehle an die Endgeräte ausgibt. Es kann auch direkt vom Nutzer mit Hilfe der Eingabegeräte gesteuert werden. Auch ist eine direkte Steuerung einzelner Geräte durch den Anwender möglich.

Vernetzung

Die Vernetzung ist sozusagen die Lebensader eines Smart Home. Denn ohne sie können die einzelnen Elemente nicht miteinander „kommunizieren“. Die Verbindung kann entweder per Kabel oder per Funk erfolgen. Alternativ gibt es Systeme, die über das vorhandene Stromnetz kommunizieren, sogenannte Powerlines. Besonders im Altbau oder in der Mietwohnung sind funk gesteuerte Smart Home Systeme empfehlenswert, da sie ohne Eingriffe in die Bausubstanz angebracht und wieder entfernt werden können.

Wie intelligente Kamine das Smart Home erobern

Effizient Heizen ist das große Stichwort einer jeden Smart Home Anlage. Dabei bietet die eigentliche Steuerung der Heizungsanlage das größte Energiesparpotenzial. Eine Steuerungslösung für den heimischen Kamin kann Feuer auf Knopfdruck bieten. Doch das eigentlich smarte daran ist, dass durch eine intelligente Verbrennungstechnik im Kamin die gewünschte Raumtemperatur reguliert werden kann. Je nach Wunschtemperatur kann die Heizleistung des Kamins gedrosselt oder verstärkt werden wie bei einer Zentralheizung.

Es gibt zudem Kamine, die über ein sogenanntes GSM-Modem verfügen und per Smartphone ferngesteuert werden können. Alternativ gibt es aber auch Kamine, mit einer separat erhältlichen Fernbedienung. Der Nutzer muss bei einem modernen Kamin somit lediglich dafür Sorge tragen, dass sich ausreichend Brennmaterial in der Brennkammer befindet. Neben der Raumtemperatur kontrollieren Smart Home Öfen zudem permanent den Sauerstoffgehalt im Rauchgas. Dadurch erhöht sich gleichzeitig die Sicherheit im eigenen Heim.

Durch die Regulierung der Luftzufuhr wird im smarten Kamin die Flammengröße gesteuert. Diese wiederum bewirkt, wie stark die Wärmeentwicklung des Kamins ausfällt. Das verhindert zum einen ein zu starkes Aufheizen der Räume und zum anderen schafft der Kamin dadurch ein wohlig warmes und konstantes Raumklima. Weiterhin kann der Kamin nach Tages- und Wochenprogrammen eingestellt werden.

GSM-Modul trifft auf Kamin

Optional mit einem GSM-Modul ausgestattete Kamine können bequem über ein Smartphone von unterwegs gesteuert werden. Der Nutzer kann dadurch die Betriebszustände des Kamins abfragen und nach Belieben ändern. Ebenso kann er die Raumtemperatur kontrollieren und entsprechend justieren. Einige Kaminöfen können darüber hinaus mittels einer APP gesteuert werden.
Einige Pelletöfen verfügen sogar über eine automatische Beschickung, wodurch der Kamin nicht jeden Tag neu bestückt werden muss. Der Vorrat an Brennmaterial kann dabei je nach Modell über mehrere Tage ausreichen, weshalb sich ein Pelletofen optimal für die Steuerung aus der Ferne eignet.

Was ist bei der Fernsteuerung eines Kamins zu beachten?

Wer die Fernsteuerung eines Kamins nutzt, muss unbedingt darauf achten, dass sich kein brennbares Material in der Nähe des Ofens befindet. Darüber hinaus darf bei Inbetriebnahme vieler Kamine keine Dunstabzugshaube eingeschaltet sein. Diese kann unter Umständen einen Unterdruck erzeugen, wodurch Gase aus dem Kamin in die Raumluft gezogen werden. Allerding kann ein gut ausgebautes Smart Home auf solche Gegebenheiten reagieren. Es registriert beispielsweise die Rauchgasentwicklung schaltet die Abzugshaube oder den Kamin selbständig ab.

Ökologisches Heizen mit einem intelligenten Kamin

Die automatische Steuerung der Luftzufuhr im intelligenten Kamin erlaubt eine optimale Verbrennung der Brennstoffe. Dadurch sinkt der Verbrauch an benötigten Brennmaterialien laut einigen Herstellern um bis zu 50 Prozent. Der Wirkungsgrad moderner Kamine liegt zudem bei über 80 Prozent. Diese günstigen Verbrennungsbedingungen unterbinden  die Entwicklung von giftigem Schwelgas, das die Umwelt belastet. Dank der smarten Kamine sparen Nutzer somit nicht nur an Brennmaterialien, sondern schon darüber hinaus die Umwelt.

Die Vorteile des intelligenten Kamins

Der wohl größte Vorteil des intelligenten Kamins ist die schnell verfügbare Wärme und der vergleichsweise geringe Platzbedarf. Zudem ist ein Kamin immer etwas Besonderes. Die warme Atmosphäre, die von ihm ausgeht, erinnert an längst vergangene Tage. Gerad zu Weihnachten ist ein Kamin ein Spektakel. Die Kinder versammeln sich um die Feuerstelle und die Familie genießt die gemeinsame Zeit am Feuer.

Durch die hohe Energieeffizienz erlauben intelligente Kamine eine ökologische Beheizung der eigenen vier Wände. Gepaart mit der modernen Technik eines Smart Home, werden Kamine zu wahren Hightech Elementen im modernen Zuhause. Obwohl sie doch durch ihre grundlegende Eigenschaft, Feuer ins Haus zu bringen, bereits einer Jahrtausenden alten  Tradition folgen. Geringe Emissionswerte, niedriger Verbrauch von Brennmaterialien und die Möglichkeit, den Kamin von unterwegs aus zu steuern, sind bedeutende Vorteile für die Etablierung des Kamins in ein Smart Home.

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